Wie man sich ein Zellsystem vorstellen kann

Der amerikanische Zellbiologe Bruce H. Lipton, Ph. D., beschreibt die Entwicklung des Zellsystems in seinem US-Bestseller "Intelligente Zellen" wie folgt:

 

Zellen: Eine Zelle ist die kleinste Einheit eines Lebewesens in der Biologie und wird als der „Grund­­baustein des Lebens“ bezeichnet. Alle lebenden Organismen sind aus einzelnen Zellen aufgebaut: von den winzigen Einzellern, den Amöben, bis hin zu den Menschen, die eine unge­­heure Komplexität von Zellgemein­schaf­ten aufweisen. Die winzige Amöbe besteht aus einer ein­zigen Zelle, die einen Organismus für sich darstellt; der Mensch hingegen besteht aus ungefähr 60 Billio­nen Zellen, deren jede einzelne Zelle von den Nachbar­zellen abhängt.

 

Was können uns die Zellen sinnvolles über das Überleben in der Natur lehren? Zellen sind klug, denn sie sind von ihrem Sinn und Zweck ganz durchdrungen. Sie streben aktiv nach einer Umge­bung, die ihr Überleben fördert, und meiden gif­ti­ge und lebens­feind­liche Situationen. Wie der Mensch reagieren auch einzelne Zellen auf Tau­sen­­de von Reizen aus ihrer Umgebung. Nach einer Analyse dieser Daten wählt die Zelle ange­mes­sene Verhaltens­reaktionen, um ihr Überleben zu sichern. Einzelne Zellen sind auch in der Lage, durch die Erfah­run­gen mit ihrer Umgebung zu lernen, zelluläre Erinnerungen zu speichern und diese an ihre Nachkommen weiterzugeben. Dazu muss diese Zelle ein Gen bilden, das ihr anschließend als Vorlage dazu dient, ein spezielles Anti­körper-Protein zu erzeugen.

 

Evolution: Im Laufe der Evolution maximierten die Zellen ihre Wahrneh-mungsfähigkeiten. Um mehr wahrzunehmen und damit die Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens zu steigern, sammelten sich die Zel­len zunächst in Form von Kolonien und später in Form von hoch organisierten Zellge­mein­schaften. Die mehrzelligen Organismen teilten ihre physiologischen Funktionen spezialisierten Zellverbän­den zu, die dann die Organe und Gewebe des Körpers bildeten. In gemeinschaftlichen Organisa­tions­­formen wird die intelligente Informationsverarbeitung der Zellmembran, dem Gehirn der Zelle, von den spezialisierten Zellen des Nerven- und Immunsystems übernommen.

 

Erst vor ungefähr 700 Millionen Jahren erkannten die Zellen einen Vorteil darin, sich zu den eng geknüpften mehrzelligen Gemeinschaften zusammenzuschließen, die wir als Pflanzen und Tiere bezeichnen. Die koordinierenden Signalmoleküle der frei lebenden Einzeller wurden auch von diesen neuen geschlossenen Gemeinschaften verwendet. Indem sie das Freisetzen und die Verteilung dieser steuernden Signalmoleküle genau regulierten, konnten die Zellgemeinschaften ihre Funktionen koordinieren und als „ein“ Lebewesen agieren. In den primitiveren Mehrzellern, die noch kein Nervensystem ausgebildet haben, erfüllen diese Signalmoleküle eine Art elemen­tares „Denken“, indem sie die Informationen zwischen den Zellen koordinieren. In solchen Orga­nis­men nimmt jede Zelle die Reize der Umgebung wahr und stimmt ihr Verhalten darauf ab.  

 

Als die Zellgemeinschaften größer und komplexer wurden, musste dafür eine neue Lösung gefunden werden. In einer geschlossenen Gemeinschaft kann nicht jede Zelle einfach tun und lassen, was sie will. Die Gemeinschaft kann nur funktionieren, wenn sich alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Plan einlassen. In den mehrzelligen Tieren kann jede einzelne Zelle „sehen“, was unmittelbar außerhalb ihrer eigenen „Haut“ vor sich geht, aber sie hat keine Wahrnehmung dessen, was sich in einiger Entfernung oder gar außerhalb des gesamten Organismus abspielt. Die komplexen Verhaltenskontrollen, die ein mehrzelliger Organismus zum Überleben braucht, liegen in seiner zentralen Informationsverarbeitung.

 

Entscheidungshoheit des Gehirns: Als sich komplexere Lebewesen entwickelten, übernahmen speziali­sierte Zellen die Auf­gabe, den Informationsfluss der Verhalten steuernden Signalmoleküle zu über­wachen und zu organisieren. Diese Zellen bildeten ein weit verbreitetes Nervennetzwerk und eine zentrale Verar­beitungsstelle, das Gehirn. Die Funktion des Gehirns besteht darin, in der Gemein­schaft den Aus­tausch zwischen den Signalmolekülen zu koordinieren. Konsequenterweise muss sich in einer Zell­gemeinschaft jede Zelle den informierten Entscheidungen der höchsten Wahrneh­mungs­auto­rität fügen - dem Gehirn. Das Gehirn kontrolliert das Verhalten der Körper­zellen und diese wiede­­rum in Form von Zellgemeinschaften unsere Gesundheit.

 

Steuerungsfunktion des Nervensystems: Das Nerven­system dient dazu, die durch die Sinnes­organe wahrgenommenen Reize der Umge­bung dem Gehirn weiterzu­leiten und das Verhalten der anderen Zellen im Sinne der Weisungen des Gehirns in der riesigen Gemeinschaft zu koordinie­ren. Es sind alle Nervenzellen in einem Körper, die sämt­liche Körperfunktionen im Zusam­menspiel mit den Hormonen steuern. Es hat die Fähigkeit zur Reiz­­aufnahme, zur Erre­gungs­leitung und Erre­gungs­verarbeitung.

 

Emotionen - die Sprache der Zellen: In höheren, bewussteren Lebensformen entwickelte das Gehirn eine Spezialisierung, die es dem gesamten System ermöglichte, sich auf seine regula­to­rischen Signale einzuschwingen. Die Evo­lution des limbischen Systems erzeugte einen einzig­artigen Mechanismus, der die chemischen Kommunikationssignale in Empfindungen übersetzte, die von allen Zellen der Gemeinschaft wahr­ge­nommen werden konnten. In unserem Bewusstsein erfahren wir diese Signale als Emotionen. Das Bewusstsein nimmt nicht nur den Fluss der koordi­nierenden Zellsignale wahr, sondern kann auch Emotionen erzeugen, die sich im Nervensystem in Form kontrollierter Freisetzung von regu­la­torischen Signalen manifestieren. 

 

Der menschliche Geist sitzt nicht nur im Kopf, sondern ist durch Signalmoleküle im ganzen Körper verteilt. Emotionen entstehen nicht nur durch ein Feedback der Umweltinformationen des Körpers, sondern der menschliche Geist kann auch durch das Gehirn „Gefühlsmoleküle“ erzeu­gen und das System damit überlagern. So kann der angemessene Einsatz des Bewusstseins einen kranken Körper gesunden lassen, während eine unangemessene Kontrolle der Gefühle einen gesunden Körper krank machen kann. 

 

Welche Bedeutung die Nährstoffversorgung im Zellsystem hat

 

Im biologischen Körper des Menschen mit seinem einzigartigen Zellsystem laufen vielfältige biochemische Stoffwechsel ab, genannt Metabolismus, die für die stetige Erneuerung der Zellstrukturen und für die Stabilität des Gesamtsystems Körper verantwortlich sind. Die Qualität der Nährstoffversorgung der Zellen ist somit entscheidend, welche Handlungsalternativen das Zellsystem hat, um einen perfekten und gesunden Körper zu entwickeln.